Diskussion über Wärmepumpen, Heizungen und Förderungen in Mönchengladbach mit Verbraucherzentrale und Handwerk

zuletzt aktualisiert: 2024-08-24 20:00:45

Mönchengladbach: Wärmepumpe, Heizungen und Förderungen – Diskussion mit Verbraucherzentrale und Handwerk

Wärmeversorgung in Mönchengladbach

Die Menschen sind verunsichert

Das Gebäudeenergiegesetz verlangt, dass ab 2045 alle Heizungen ohne CO2 betrieben werden müssen. Bei einem Diskussionsabend in Mönchengladbach, organisiert von der Verbraucherzentrale und dem örtlichen Handwerk, wurden die Herausforderungen und Lösungen für Wärmepumpen und andere Heizungsalternativen erörtert. Kathrin Henneberger, Bundestagsabgeordnete der Grünen, und Georg Haa, Gründer von Haustechnik Haa und Präsidiumsmitglied der Kreishandwerkerschaft, sprachen dabei Klartext.

Der Königsweg: Wärmepumpe und Photovoltaikanlage

Georg Haa betonte die Bedeutung einer Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaikanlage als zukunftsweisenden Weg. Doch der Weg dorthin sei schwierig und von bürokratischen Hindernissen geprägt. Besonders die Fördermittel für den Einbau effizienter Wärmeanlagen seien komplex und für viele Bürger unverständlich. Die Leute wissen nicht, wie sie den Austausch bezahlen sollen, so Haa.

Personalengpässe und Ausbildungsmängel

Ein weiteres Problem sei der Mangel an Fachpersonal. Viele Handwerksbetriebe hätten nicht genügend Mitarbeiter, um alte Heizungssysteme schnell durch moderne Wärmeanlagen zu ersetzen. Zudem seien viele Mitarbeiter kurz vor dem Renteneintritt und mit modernen Heiztechniken nicht vertraut. Kathrin Uhlig, ebenfalls Bundestagsabgeordnete der Grünen, wies darauf hin, dass die Prüfungsordnungen im Heizungswesen immer noch den Schwerpunkt auf Gas- und Ölheizungen legen.

Wärmeplanung und Alternativen

Kommunales Wärmekonzept für Mönchengladbach

Kathrin Henneberger verwies auf das kommunale Wärmekonzept, dessen Entwurf für Mönchengladbach nun vorliegt. Dieses Konzept soll feststellen, wo Fernwärmenetze möglich sind und wo etwa die Nutzung von Abwasserwärme sinnvoll ist. Auch die Nutzung externer Wärmelieferanten sei eine Option. Niemand sei per Gesetz verpflichtet, eine Wärmepumpe zu installieren. Das Gebäudeenergiegesetz lasse viel Spielraum bis zur Nutzung von Wasserstoff oder Holzpellets.

Beratung und Bestandsschutz

Thomas Bertram, Energieberater bei der Verbraucherzentrale NRW, betonte, dass bis 2045 nur noch Heizungen mit erneuerbaren Energien betrieben werden sollten. Bis dahin gebe es Bestandsschutz für alle funktionstüchtigen Heizungen. Bertram stellte drei Arten von Wärmepumpen vor: die gängigste Luft-Wasser-Wärmepumpe, die effizienteste Erd-Wasser-Wärmepumpe und die exotische Luft-Luft-Wärmepumpe. Alle entziehen der Umwelt Wärme, komprimieren diese und speisen sie ins Heizungsnetz ein. Sie erzeugen keinerlei Abwärme und kein CO2.

Fazit: Vor dem Austausch einer Heizung sollte eine Energieberatung stehen

Bertram empfiehlt dringend eine Energieberatung vor dem Austausch einer Heizung. Sowohl Fachleute in Handwerksbetrieben als auch die Experten der Verbraucherzentrale stünden hierfür zur Verfügung.

Die Diskussion machte deutlich, dass der Weg zur CO2-freien Wärmeversorgung in Mönchengladbach komplex und herausfordernd ist. Doch mit der richtigen Kombination aus Technologie, Förderung und Beratung können die Ziele erreicht werden.


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